Dr. Kater’s Kolumne – Frühlingserwachen an der Börse
Ein Großteil der Einbußen an den Aktienmärkten ist inzwischen wieder wettgemacht. Dazu hat auch die letzte Handelswoche vor Ostern beigetragen. Der DAX etablierte sich über der Marke von 12.000 Punkten, in den USA gerieten die historischen Höchststände ins Blickfeld. Unterstützt wird diese Erholung von wieder kräftigeren Konjunktursignalen. In China, von wo die weltweiten Konjunkturängste ausgegangen waren, zeigt mittlerweile die Industrieproduktion wieder aufwärts. In Europa allerdings gestaltet sich diese Stimmungsaufhellung nur schleppend, wie die Einkaufsmanagerindizes für April zeigten. Zwar sind Risikothemen wie Brexit oder die Handelsbeziehungen der USA mit China zumindest vorübergehend entschärft, und die Niedrigzins-Perspektiven der Geldpolitik unterstützen die Kurse. Allerdings sind die Konjunktursignale noch nicht überzeugend genug, um die Börsenampeln eindeutig auf Grün zu stellen.
Wichtige Daten bei dünnen Märkten
Die Osterwoche wird geringe Umsätze an den Finanzmärkten und damit auch nur beschränkte Aussagekraft der Kursentwicklung mit sich bringen. In so einer Umgebung können Wirtschaftsdaten allerdings auch zu größeren Ausschlägen führen. Der in der kommenden Woche veröffentlichte ifo Geschäftsklimaindex für April ist ein geeigneter Kandidat hierfür. Die Vorzeichen sind gemischt, ob der deutschen Wirtschaft ein Stimmungsumschwung gelingt. Ein weiterer Rückschlag würde an den Aktienmärkten Spuren hinterlassen. Dagegen werden schwache US-Wachstumszahlen für das erste Quartal die Börsianer kaum schocken. Vor dem Hintergrund des Behördenstillstands im Januar gilt dies als Ausrutscher.
*Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank
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