Kater’s Kolumne – Ausgebremst
An den Aktienmärkten waren die neuen Beschlüsse zur Verlängerung des Lockdowns in Deutschland erwartet worden. Die Finanzmarkt-Teilnehmer rechnen weiterhin mit einer allmählichen Wiedereröffnung der Wirtschaft, was ab dem zweiten Quartal zu einem deutlichen Anstieg der Wirtschaftsaktivität führen sollte. Trotzdem konnte der DAX sein Anfang der Woche erreichtes Rekordniveau nicht halten. Die spekulativen Exzesse beim Bitcoin oder einigen Einzelwerten in den USA irritieren an den Aktienmärkten kaum, insbesondere weil die Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks ankündigten, ihren expansiven Kurs beizubehalten. Die überraschend hohen Inflationszahlen aus Deutschland wurden an den Finanzmärkten nüchtern aufgenommen, denn sie sind sehr stark von Einmaleffekten geprägt, die sich binnen Jahresfrist wieder zurückbilden sollten.
US-Wirtschaftspakete kommen an
In der kommenden Woche sollten die US-Einzelhandelsumsätze für den Januar einen kräftigen Anstieg zeigen. Das dürfte zum einen ein Ergebnis der kurz vor Weihnachten beschlossenen Konjunkturmaßnahmen sein, zum anderen können die privaten Haushalte auf weitere Transfers aus der Staatskasse zählen. Ein weiteres Konjunkturpaket, das sechste, ist in der Pipeline. Ob diese Zuversicht in der Krise auch hierzulande weiterhin vorherrscht, werden die Einkaufsmanagerindizes für den Februar zeigen. Diese werden Ende der Woche veröffentlicht.
*Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen
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