Kater*s Kolumne – Inflation beschäftigt Finanzmärkte
An den Finanzmärkten sorgt das Thema Inflation für Verunsicherung. Erwartet wird, dass die Verbraucherpreise nach Beendigung des Lockdowns weiter anziehen. Dazu kam, dass die Kältewelle in den USA die Rohölproduktion vorübergehend lahmlegte. Das führte in der zurückliegenden Woche beim Ölpreis zu einem 14-Monatshoch. Die auffälligsten Auswirkungen der Inflationsängste schlagen sich an den Anleihemärkten nieder. Hier stiegen die Umlaufrenditen weiter an. Noch ist das Zinsniveau derart niedrig, dass der leichte Anstieg keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Doch bei weiter steigenden Renditen könnten sich die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen verschlechtern. Das würde auch die Aktienmärkte nicht kalt lassen. Diese verharrten daher in Wartestellung.
Verfrühte Wiedereröffnungshoffnungen
Alle wirtschaftlichen Überhitzungs- und Inflationssorgen sollten in der kommenden Woche eine kalte Dusche bekommen, wenn der ifo Geschäftsklimaindex einen weiteren Rückgang der Unternehmensstimmung für den Februar anzeigt. Kein Wunder, geht doch der Lockdown in die Verlängerung. Es könnte nicht die letzte sein angesichts aggressiverer Virusformen und schleppender Impfkampagnen. Dagegen dürften Daten aus den Vereinigten Staaten anzeigen, dass die US-Wirtschaft weiter stramm auf Erholungskurs ist – vor dem Hintergrund geringerer Corona-Restriktionen, schnellerer Impf-Fortschritte und eines weiteren Konjunkturprogramms.
*Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen
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