Kater’s Kolumne – Missmutige Börsen

Die Stimmung an der Börse war schlecht, der Deutsche Aktienindex DAX gab spürbar nach. Hierzulande wurden Rezessionssorgen genährt, nachdem das Statistische Bundesamt einen marginalen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal um 0,1 Prozent bekannt gegeben hatte. Alles in allem konnten sich die Aktienmärkte aber besser behaupten, als es hätte laufen können. Denn zu den bekannten Risiken Handelsstreit und Brexit droht auch noch Ungemach in Argentinien. Hinzu kommt, dass Neuwahlen in Italien vor der Tür stehen. Die Notenbanken sollen es richten und mit Zinssenkungen den Aktienmärkten Halt geben. Dies hat indes immense Auswirkungen an den Staatsanleihenmärkten: Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt bei minus 0,7 Prozent und tut nicht nur bei genauerer Betrachtung in den Augen weh. Der Preis für Sicherheit ist damit auf Rekordhoch. Dass die hundertjährige österreichische Staatsanleihe bei gerade einmal 0,6 Prozent rentiert, ist ein kaum fassbarer Hingucker.

Bunter Informationsstrauß

Ein bunter Strauß von Informationen wird in der anstehenden Woche für die Finanzmärkte zu verarbeiten sein. Am Dienstag könnte es in Italien zum Misstrauensantrag gegen die Regierungskoalition kommen. Das würde den Boden für erfolgreiche Neuwahlen im Sinne des rechtspopulistischen Lega-Chefs Salvini bereiten. Die Einkaufsmanagerindizes geben am Donnerstag Aufschluss über die konjunkturellen Bremsspuren der geopolitischen Risiken. Ab Donnerstag blicken die Marktteilnehmer zum jährlichen Treffen von Notenbankern in Jackson Hole in die USA. Dort werden Herausforderungen und Vorgehensweisen für die Geldpolitik diskutiert.

*Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen

 

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