Kater’s Kolumne – Pause in der Abwärtsbewegung

Kater’s Kolumne – Pause in der Abwärtsbewegung

 

Bis in die zweite Juli-Hälfte hinein überwog der positive Einfluss der Geldpolitik mit ihren immer niedrigeren Zinsen auf die Aktienmärkte. Nun brechen sich mit den Ängsten um die Konjunktur die negativen Einflüsse Bahn. Die deutsche Konjunktur könnte noch in diesem Jahr eine leichte Rezession erleben, die europäische Wirtschaft läuft ebenfalls schwächer als erwartet. Dahinter steckt die verbreitete Verunsicherung über die Zukunft des Welthandels, was auch den Rückgang der Aktienkurse in den vergangenen Wochen erklärt. Selbst wenn sich die Kurse zum Ende dieser Woche wieder etwas stabilisierten, wird die Verunsicherung auch die kommende Zeit bestimmen. Spiegelbildlich stiegen die Anleihekurse in ungeahnte Höhen. Das bedeutet, dass Marktteilnehmer mit noch niedrigeren Notenbankzinsen rechnen – und dies für einen langen Zeitraum.

Deutsche Konjunkturzahlen im MiIttelpunkt

Die trübe Verfassung der deutschen Konjunktur wird in der kommenden Woche durch die Veröffentlichung einer rückläufigen BIP-Entwicklung im zweiten Quartal untermauert werden. Die Stunde der Wahrheit schlägt dann in drei Monaten. Sollte dann auch noch das dritte Quartal negativ ausfallen, ist die deutsche Wirtschaft in eine Rezession gerutscht. Hinweise auf die konjunkturelle Entwicklung in den kommenden Monaten gibt die ZEW-Konjunkturumfrage. Alles andere als ein weiterer Rückgang wäre allerdings vor dem Hintergrund der tristen Lage in der Industrie eine Überraschung.

 

*Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen

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