Leitfaden Existenzgründung: Businessplan, Darlehen, Kosten etc.
Du möchtest kein Arbeitnehmer sein, sondern träumst von der Selbstständigkeit? Ein eigenes kleines Café, der Verkauf selbst hergestellter Limonade oder ein Laden, in dem Hunde- und Katzenliebhaber alles für ihre Haustiere bekommen?
Mit solchen Geschäftsideen kannst du erfolgreich sein. Aber bevor du viel Geld investierst, solltest du zunächst alles ordentlich durchrechnen. Lässt sich damit genug verdienen, um ein Leben nach deinen Wünschen führen zu können? Ein Businessplan hilft dir dabei weiter.
Welche Gedanken stehen am Anfang?
Angst vor einem Businessplan solltest du nicht haben: Es gibt im Internet viele Vordrucke und Anleitungen, die selbst wirtschaftliche Laien dabei unterstützen, ihre ersten eigenen Erfahrungen mit der monetären Seite ihrer Geschäftsidee zu machen.
Das Bundeswirtschaftsministerium beispielsweise bietet auf der Internetseite www.existenzgruender.de viele Informationen für Gründer an. Ebenso die Sparkasse Vorpommern auf ihrer Homepage. Hier kannst du auch einen Termin mit uns vereinbaren.
Beginne mit einer Marktanalyse. Hatte schon jemand eine ähnliche Idee? Diese Frage ist besonders wichtig, wenn du ein Ladenlokal eröffnen möchtest: Zwei Tortenläden nebeneinander werden sich gegenseitig die Kundschaft wegnehmen. Gibt es in deinem Ort oder zumindest in den umliegenden Straßen noch keinen Tortenladen, wächst die Chance, erfolgreich zu werden. Gleiches gilt für Shops im Internet und deren möglichen Kundenkreis.
Der nächste Blick muss der potenziellen Kundschaft gelten:
- Wer interessiert sich für das Produkt?
- Wer ist bereit, dafür zu bezahlen?
- Welche Summen werden die Kundinnen und Kunden ausgeben?
- Wäre der Laden vielleicht an einem anderen Ort erfolgreicher?
- Kannst du einen Onlineshop anbieten, um mehr Kundinnen und Kunden zu erreichen?
Ausgaben nicht vergessen
Als Selbstständiger ändert sich einiges. Du musst dich beispielsweise selbst krankenversichern und für deine Rente vorsorgen. Auch diese Kosten müssen von den zu erwartenden Einnahmen gedeckt werden. Ebenso die Miete und die Nebenkosten für ggf. benötigte Geschäfts- und Lagerräume. Diese solltest du außerdem gegen Einbruch und Wasserschäden versichern.
Darüber hinaus benötigst du vielleicht eine Agentur, die den Onlineauftritt und -shop gestaltet. Du brauchst eine Betriebshaftpflichtversicherung und eventuell sogar eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Und für die Produkte, die du verkaufen möchtest, musst du in Vorkasse gehen. Hinzu kommen Steuern und andere Abgaben, die fällig werden.
Das klingt zunächst abschreckend, soll es aber gar nicht sein. Stelle die voraussichtlichen Einnahmen am besten in einer Liste den geschätzten Ausgaben gegenüber. Je genauer du dabei bist, desto eher kannst du das Risiko einschätzen, ob sich die Geschäftsidee lohnen wird. Denn das, was am Ende übrig bleibt, ist dann dein tatsächliches Einkommen. Reicht es, um davon gut zu leben?
Wir empfehlen dir die ESB Invest als regionale Anlaufstelle für Gründer. Sie ist eine unserer Töchter und der neue Frühphasen-Investor aus Mecklenburg-Vorpommern. Schau gern auf der Homepage der ESB Invest vorbei und mach dir selbst ein Bild.
Beginne mit dem eigentlichen Businessplan
Nachdem die grundsätzlichen Fragen geklärt sind, geht es ins Detail:
- Beschreibe das Produkt oder die Dienstleistung.
- Erkläre, wie du das Produkt oder die Dienstleistung bekannter machen möchtest.
- Welche Rechtsform wählst du für deine Firma?
- Hast du ausreichend Eigenkapital? Oder benötigst du eine Finanzierung? Auch hier unterstützt dich deine Sparkasse Vorpommern.
- Fasse zusammen, was du über den Markt herausgefunden hast.
- Erkläre, warum deine Kompetenzen zu genau dieser Geschäftsidee passen.
Brauchst du ein Darlehen? Bereite das Finanzierungsgespräch gut vor. Bring den Businessplan mit, aber auch den Pacht-, Gesellschafter-, Leasing- oder Mietvertrag. Lege außerdem deinen Lebenslauf bei.
Solo oder mit Arbeitnehmern?
Falls du Alleinunternehmer sein wirst, ist vieles einfacher. Dann hole dir externe Hilfe von Rechtsanwälten und Steuerberatern, wenn du sie brauchst.
Mit Angestellten wächst der organisatorische Aufwand. Jetzt musst du dich auch um Sozialabgaben kümmern, um die Überweisung der Löhne, um Krankschreibungen und Urlaubstage etc.
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Was du noch bedenken solltest
Die Chance, mit deiner Geschäftsidee erfolgreich zu sein, steigt, wenn du die Gründung realistisch angehst. Darum solltest du ehrlich zu dir selbst sein. Kannst du alles, was nötig ist, um diese Firma zu gründen? Falls das nicht so ist, solltest du dir überlegen, wie du deine Schwächen ausgleichen könntest – beispielsweise, indem du eine Weiterbildung machst oder dir einen Experten suchst.
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Falls die Gründung auch von gesetzlichen Vorgaben und behördlichen Bewilligungen abhängig ist, solltest du etwas mehr Zeit für die Gründungsphase einplanen. Bedenke, dass du in dieser Zeit vermutlich kein Geld verdienen wirst. Erstelle einen Zeitplan. Wo soll das Unternehmen in zwei Jahren stehen, wo in fünf Jahren?
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