EZB erhöht Leitzins auf 0,5 Prozent – Negativzinsen werden abgeschafft

EZB erhöht Leitzins auf 0,5 Prozent – Negativzinsen werden abgeschafft

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Leitzins zum 27. Juli 2022 auf 0,5 Prozentpunkte – deutlich mehr als die zuvor angekündigten 0,25 Prozent. Dies ist die erste Zinserhöhung nach elf Jahren und läutet eine Zinswende im Euro-Raum ein.

Grund für die Erhöhung ist die anhaltend hohe Inflation. Der Negativzins von 0,5 Prozent, die Banken und Sparkassen bei der EZB seit Jahren zahlen, entfällt, wie die EZB am Donnerstag mitteilte.

Wie versprochen, entfällt somit auch das Verwahrentgelt der Sparkasse Vorpommern. „Endlich“, sagt Ulrich Wolff, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vorpommern. „Wir haben viele Jahre alles dafür getan, um unseren Kundinnen und Kunden ein Verwahrentgelt zu ersparen, bis es leider nicht mehr zu vermeiden war. Zum Glück können unsere Kundinnen und Kunden dieses leidige Thema jetzt wieder abhaken“, so Wolff weiter.

Mehr dazu hier: Verwahrentgelt der Sparkasse Vorpommern entfällt

Wie höhere Zinsen die Inflation beeinflussen

Der Euro wird bei höheren Zinsen attraktiver für Anleger. Dadurch steigt der Kurs der Währung und Importe von Rohstoffen und Energie werden billiger, was die aktuell hohe Inflation bremsen könnte.

Auf der anderen Seite verteuern höhere Zinsen die Kredite für Konsum und Investitionen. Das senkt in der Regel die Nachfrage, was die Inflation ebenfalls nach unten drücken könnte. So zumindest die Theorie. Die bisherige Erfahrung zeigt jedoch, dass es eine Weile dauert, bis höhere Zinsen tatsächlich auch bei den Sparerinnen und Sparern ankommen. 

Ein Problem ist auch die Konjunktur. Diese steht derzeit wegen der Folgen der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine ohnehin unter Druck. Höhere Zinsen machen es den Unternehmen schwerer, zu investieren.

Welche Geldanlage ist jetzt attraktiv?

Auch wer ein neues Darlehen braucht oder eine Anschlussfinanzierung für einen Immobilienkredit muss dafür tiefer in die Tasche greifen, wenn die Zinsen höher sind. Dies war schon seit der bloßen Ankündigung der EZB zu beobachten. Allein dadurch waren die Zinsen für Darlehen in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen.

Mehr lesen: Was die Rekord-Inflation für dein Geld bedeutet

Aufgrund der bisher lockeren Geldpolitik der EZB war es für viele Menschen attraktiv, in Aktien zu investieren. Mit den Renditen dort konnten sie der hohen Inflation zumindest etwas entgegen setzen. Je mehr Menschen Aktien  als Anlageform wählten, je mehr Geld kam an die Börse, je höher stiegen die Kurse.

Dadurch, dass jetzt der Leitzins gestiegen ist, könnten andere Anlageformen wieder mehr nachgefragt werden. Das könnte sich mittelfristig negativ auf den Aktienmarkt auswirken.

Wir empfehlen grundsätzlich, Geld in diverse Anlageformen zu investieren und sich mit einem vielseitigen Portfolio Vorteile zu sichern. Dazu beraten wir sie gern – hier geht es weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




Enter Captcha Here :