Neue Betrugsmasche: Vorsicht beim Online-Shopping

Neue Betrugsmasche: Vorsicht beim Online-Shopping
 
Wie unter anderem der NDR berichtet, haben Kriminelle eine neue Betrugsmasche entwickelt. Sie haben dafür den Dreiecksbetrug abgewandelt: Statt auf Waren, haben sie es nun auf Geld abgesehen.
 

Wie funktioniert das im Detail?

 
Schritt 1
Mit Hilfe von Fakeshops oder gehackten Verkäufer-Accounts bieten die Kriminellen Produkte an. Dabei handelt es sich meist um Ware, die oft verkauft wird – und sie wird von den Betrügern zu einem günstigen Preis angeboten. Tatsächlich besitzen die angeblichen Verkäufer die Ware aber gar nicht.
 
Schritt 2
Ein Käufer bestellt und bezahlt die Ware.
 
Schritt 3
Die Betrüger verwenden die Adressdaten des Käufers, um das Produkt in dessen Namen bei einem „richtigen“ Online-Portal zu bestellen. Dabei bestellen die Betrüger auf Rechnung oder nutzen gefälschte Kontodaten. Als E-Mail-Adresse verwenden die Betrüger eine eigene, damit der geprellte Verkäufer ahnungslos bleibt.
 
 
Schritt 4
Der Käufer erhält das Produkt und denkt, alles sei in Ordnung. Tatsächlich hat er die Ware beim echten Verkäufer aber nicht bezahlt, sondern das Geld den Betrügern überwiesen.
 
Schritt 5
Der seriöse Verkäufer wartet auf sein Geld. Etwaige Mahnungen per E-Mail erhält nur der Betrüger, der sie ignoriert. Der Käufer ahnt weiterhin nichts.
 
Schritt 6
Es vergehen Wochen, eventuell Monate. Die Betrüger nutzen die Zeit, um weitere Kunden um ihr Geld zu bringen und ihre Spuren auch mit Hilfe von Anonymisierungsdiensten, fremden Konten oder Krypto-Währungen zu verwischen.
 
Andreas Mackenthun vom LKA Hamburg sagte gegenüber dem NDR: Gerade bei Internetermittlungen spielt Zeit eine große Rolle, denn schon nach einer Woche sind viele Internet-Spuren nicht mehr zurück verfolgbar.
 
Schritt 7
Der echte Verkäufer der Ware wartet weiter auf sein Geld. Jetzt sendet er Mahnungen oder Inkassoschreiben auf dem Postweg an die Adresse des Käufers. Dieser erfährt jetzt erst vom Betrug und ist plötzlich der vermeintliche Täter, der seine Rechnungen nicht bezahlt.
 
Möchte er die Ware behalten, muss er sie ein zweites Mal bezahlen. Für eine etwaige Rücksendung ist die Kulanz des Verkäufers entscheidend. Denn die Frist dafür wird in den meisten Fällen bereits abgelaufen und das Produkt auch schon benutzt sein.
 

Was kannst du gegen diese Betrugsmasche tun?

 
Du siehst: Es ist gar nicht so leicht, den Betrug zu entdecken und den Tätern auf die Schliche zu kommen. Achte besonders genau darauf, wo und bei wem du etwas im Internet bestellst. Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist das ein deutliches Warnsignal.
 
Recherchiere, ob es sich bei dem Verkäufer um einen seriösen Händler handelt. Ein Blick ins Impressum der Seite kann helfen, reicht aber oft nicht aus. Die Verbraucherzentrale bietet einen Fakeshop-Finder an. Auch eine Google-Suche kann dir weitere Indizien liefern, ob der Verkäufer seriös ist oder du lieber die Finger von dem Deal lassen solltest.
 
 
Überprüfe den Absender der Ware. Ist hier alles stimmig? Skeptisch sein und nachhaken solltest du auch, wenn der Ware eine Rechnung beiliegt, obwohl du sie schon bezahlt hast.
 
Wenn du auf einen Dreiecksbetrug hereingefallen bist, melde dich bei der Plattform bzw. dem Drittanbieter. Die Polizei empfiehlt laut NDR außerdem, eine Anzeige zu erstatten.

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