So lange musst du Kontoauszüge aufbewahren
Von deiner Sparkasse und anderen Finanzinstituten bekommst du regelmäßig Informationen zu deinem Kontostand. Diese kannst du digital aufbewahren, ausdrucken – oder einfach löschen. Letzteres ist jedoch nicht unbedingt sinnvoll und teilweise sogar erst nach einer bestimmten Frist erlaubt.
Eine allgemeine Pflicht, Bankauszüge aufzubewahren, gibt es für Privatpersonen nicht. Es sei denn, du verdienst mehr als 500.000 Euro im Jahr. In diesem Fall musst du eine besondere Aufbewahrungsfrist von sechs Jahren für Kontoauszüge einhalten.
Mehr lesen: Achtung! Der Beitragsservice spart die Zahlungserinnerungen ein
Handwerker- oder Dienstleistungsrechnungen, die ein Grundstück betreffen, müssen generell zwei Jahre archiviert werden. Wer haushaltsnahe Dienstleistung wie einen Gärtner oder eine Reinigungskraft steuerlich absetzen will, muss die entsprechenden Kontoauszüge mindestens so lange aufbewahren, bis der Steuerbescheid eingeht und die Einspruchsfrist abgelaufen ist.
Blick aufs Konto schützt vor Betrug
Ein Blick auf deinen Kontoauszug lohnt immer. Denn du kannst dort mehrere Sachen kontrollieren und solltest bei Unregelmäßigkeiten hellhörig werden:
- Sind bei Kartenzahlungen falsche oder sogar unberechtigte Beträge abgebucht worden?
- Sind die SEPA-Abbuchungen (Lastschriften) so erfolgt, wie erwartet?
- Besonders nach dem Urlaub: Gab es unklare oder unberechtigte Abbuchungen?
- Wofür gibst du im Monat das meiste Geld aus? Welche Ausgaben lassen sich gezielt senken?
Kontoauszug als Nachweis
Davon abgesehen sind Kontoauszüge ein Nachweis darüber, dass du eine Rechnung beglichen hast. Das gilt für die Miete genauso wie für eine Steuernachzahlung oder ein gekauftes Produkt.
Darum ist es sinnvoll, Kontoauszüge nicht direkt zu löschen oder wegzuwerfen. Ob du sie digital aufbewahrst oder ausgedruckt abheftest, ist dir überlassen. Digital gespeicherte Kontoauszüge nehmen nicht viel Platz auf der Festplatte weg, schonen aber die Umwelt. Sind die Dateien sinnvoll benannt, findest du sie leichter wieder, als wenn du dich durch Papierunterlagen wühlen musst. Es ist aber ratsam, in regelmäßigen Abständen an ein Backup zu denken. Denn es kommt immer wieder vor, dass Festplatten ihren Geist aufgeben.
Gewährleistung und Garantie
Wenn du Produkte kaufst, auf die es eine Gewährleistung oder Garantie gibt, solltest du den zugehörigen Kontoauszug mindestens so lange aufbewahren. Da für Alltagsgeschäfte oft eine Verjährungsfrist von drei Jahren gilt, ist es sinnvoll, die Kontoauszüge entsprechend lange aufzuheben.
Mehr lesen: Fehler in der Überweisung – So rettest du dein Geld
Wenn du Ausgaben steuerlich geltend machst, solltest du die Auszüge mindestens so lange aufbewahren, bis du deinen Steuerbescheid hast. Das wird üblicherweise innerhalb dieser drei Jahre der Fall sein. Steuerlich relevant können beispielsweise haushaltsnahe Dienstleistungen, Handwerkerrechnungen, Anschaffungen für das Homeoffice oder Spenden sein.
Geht es um größere Arbeiten, die an der Immobilie durchgeführt wurden, gilt eine Verjährungsfrist von fünf Jahren. Sie greift dann, wenn beispielsweise eine Photovoltaikanlage installiert, eine modernere Heizung eingebaut oder das Badezimmer neu gemacht wurde. Somit sollten in diesen Fällen Kontoauszüge fünf Jahre aufbewahrt werden.
Pflichten für Unternehmer
Für Unternehmer gelten übrigens noch strengere Regeln. Sie sind zur Buchhaltung verpflichtet. Unternehmer müssen daher die gesetzliche Aufbewahrungsfrist für Unterlagen von zehn Jahren auch für Kontoauszüge einhalten.
Falls du unbedingt einen Kontoauszug benötigst, ihn aber nicht mehr findest, kannst du in deinem Online-Banking nachsehen. Vielleicht ist der entsprechende Auszug dort noch hinterlegt. Ist das nicht der Fall, kannst du den Auszug nochmals bei deiner Sparkasse anfordern.
Schreibe einen Kommentar