Was die Rekord-Inflation für dein Geld bedeutet

Was die Rekord-Inflation für dein Geld bedeutet

 

Im Euroraum ist die Inflation auf einen Höchstwert gestiegen: Im Januar lagen die Verbraucherpreise laut des Statistikamtes Eurostat 5,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dies ist überraschend, denn Beobachter hatten mit einem Rückgang gerechnet. In den baltischen Staaten gibt es stattdessen zum Teil sogar schon zweistellige Inflationsraten.

Strom, Gas und Heizöl besonders teuer

Die Inflation gibt die Veränderung der Verbraucherpreise nach oben an. Auch wenn die Preissteigerung in Deutschland aktuell leicht zurückgegangen ist und mit 4,9 Prozent jetzt unter dem europäischen Schnitt liegt, kann man sich hier für das gleiche Geld immer weniger kaufen.

Vor allem die höheren Energiepreise trieben die Verbraucherpreise nach oben. So waren Strom, Gas, Heizöl im Schnitt um 28,6 Prozent teurer als im Januar 2021. Am Mittwoch kosteten Super E10 und Diesel an der Tankstelle so viel wie noch nie. Zudem machen Lieferengpässe vielen Wirtschaftsbereichen zu schaffen.

Geld sparen kann Verluste verursachen

Die aktuelle Situation bereitet vielen Sparern Schwierigkeiten. Denn mit steigender Inflation sinkt der Wert des angesparten Vermögens. So sind beispielsweise bei einer Teuerungsrate von 2 Prozent 1000 Euro nach einem Jahr nur noch 980 Euro wert. Liegt dein Geld unverzinst und ohne Rendite auf einem Bankkonto, sinkt sein Wert von Jahr zu Jahr.

Ist die Verzinsung des Sparguthabens niedriger als die Inflationsrate, entstehen ebenfalls Verluste. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Teil des Ersparten in Anlageformen zu investieren, die eine Rendite über der Inflationsrate ermöglichen. Die Sparkasse Vorpommern informiert dich gern über entsprechende Optionen.

Zinspolitik der EZB

Auch langfristig macht das Sinn. Es ist nicht zu erwarten, dass sich an dem derzeitigen Zustand bald etwas ändert. Zwar versuchen Notenbanken, ein zu starkes Ansteigen der Inflation durch Zinserhöhungen zu vermeiden. Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt bisher aber bei ihrer Nullzinspolitik. Sie orientiert sich dabei an der Kerninflation, die im Juni 2021 rund 1,8 Prozent betrug.

Die EZB lässt die Preise für Lebensmittel und für Energie bei ihren Berechnungen außen vor. Diese können saisonal oder aufgrund politischer Ereignisse stark schwanken. Von kurzzeitigen Phänomenen möchte sich die EZB jedoch nicht beeinflussen lassen. Mittelfristiges Ziel der EZB ist es, die Inflationsrate unter, aber nahe 2 Prozent zu halten.

EZB-Rat berät über weiteres Vorgehen

Die aktuellen Werte liegen deutlich über diesem Ziel. Der EZB-Rat traf sich am Donnerstag, um über mögliche Reaktionen darauf zu beraten. Bisher hieß es, dass höhere Zinsen frühestens im nächsten Jahr zu erwarten sind, um die europäische Wirtschaft bei ihrer Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen. Am Donnerstag gab die EZB bekannt, dass der Leitzins weiterhin bei 0,0 Prozent bleibt. Auch von den Negativzinsen (-0,5 Prozent) wich die EZB nicht ab. 

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Helmut Schleweis spricht sich hingegen für eine baldige Zinserhöhung aus. Reagiere die EZB nicht oder zu spät, drohe bei einer weiterhin hohen Inflation eine gefährlich Lohn-Preis-Spirale, sagte Schleweis.

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