MV-Minister will Bürger bei Energiekosten entlasten

eingestellt von Matthias Stiel am 10. Februar 2022

MV-Minister will Bürger bei Energiekosten entlasten

 

Die Energiekosten steigen seit Monaten. Reinhard Meyer (SPD), der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, hat daher steuerliche Entlastungen für die Verbraucher ins Gespräch gebracht. „Die gestiegenen Energiepreise führen zu stärkeren Belastungen der Verbraucher und der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Hier gibt es zweifellos Handlungsbedarf“, sagte er nach einem Sondertreffen der Energieminister.

Derzeit prüfe die Bundesregierung, ob die EEG-Umlage früher fallen kann. Laut Bundesnetzagentur machte diese Umlage im Jahr 2021 fast 20 Prozent des Strompreises aus. Der Heizkostenzuschuss für einkommensschwache Haushalte ist bereits beschlossen. Das entsprechende Gesetz tritt voraussichtlich zum 1. Juni in Kraft. Wohngeldempfänger und Auszubildende erhalten den Heizkostenzuschuss automatisch. Bafög-Empfänger und Aufstiegsgeförderte bekommen ihn nach Antrag bei den zuständigen Förderämtern der Länder.

 Erhöhung der Pendlerpauschale

„Ein nächster Schritt könnten steuerliche Entlastungen sein, zum Beispiel durch einen reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Strom und Gas oder auch eine Erhöhung der Pendlerpauschale“, so Minister Meyer. Es dürfe keine Denkverbote dabei geben, den Anstieg der Energiepreise in den Griff zu bekommen.

Vor allem die Kosten für Strom, Gas und Heizöl treiben aktuell die Inflation in die Höhe. Was die Rekord-Inflation für dein Geld bedeutet, liest du hier.

Heizkosten sparen ohne zu frieren

Nicht nur für die Umwelt, auch für deinen Geldbeutel lohnt es sich also immer mehr, deine Heizkosten zu senken. Schon Kleinigkeiten bringen etwas. Wir haben hier einige Tipps für dich zusammengestellt.

Richtiges Lüften

Am besten wird zweimal am Tag für fünf bis sieben Minuten stoßgelüftet, während man die Heizung herunterdreht. Das ist deutlich effizienter als die Fenster ständig auf Kipp zu stellen und die Heizung anzulassen. Außerdem verringerst du die Gefahr von Schimmelbildung, wenn die Räume nicht auskühlen.

Mehr lesen: Mieter bekommen mehr Einblick in Heizkosten

Heizkörper reinigen

Heizkörper sollten gereinigt sein, weil Staub die Heizleistung mindern kann. Auch wenn Heizkörper durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden, kann Wärme nicht gut und gleichmäßig in den Raum abgegeben werden.

Thermostat nicht voll aufdrehen

Es wird nicht schneller warm, wenn der Thermostat voll aufgedreht wird, das verbraucht nur unnötige Energie. Jedes Grad weniger im Zimmer spart rund 6 Prozent Heizenergie. Deshalb gibt es für einzelne Räume Richtwerte. In Schlafräumen reichen 16 bis 18 Grad Celsius, im Bad sollten es 24, in Wohnräumen um die 20 Grad sein. Dies entspricht der Thermostatstufe 3. Im Flur reichen 16 Grad. Selbst in ungenutzten Räumen sollte die Temperatur nicht dauerhaft unter 16 Grad liegen, denn damit steigt das Schimmelrisiko.

Thermostate einstellen

Auch programmierbare Thermostate helfen, Energie zu sparen. Damit lassen sich die Temperaturen etwa während der täglichen Abwesenheit reduzieren. Noch komfortabler sind Thermostate, die sich mit einem Fensterkontakt vernetzen lassen – einzeln oder in einem Smarthome-System. Bei geöffnetem Fenster wird der Heizkörper dann automatisch heruntergeregelt. Mieter sollten einen Austausch der Thermostate mit ihrem Vermieter besprechen. Zur Not können diese beim Auszug wieder ausgetauscht werden.

Temperatur überprüfen

Kommen Heizkörper bei voll geöffnetem Thermostat nicht auf die Temperatur des Zulaufrohrs, klemmt vermutlich das Ventil. Dieses kann man selbst lösen. Dazu das Thermostat auf die höchste Stufe stellen und anschließend abschrauben. Der Stift in der Mitte des Ventils sollte sich hineindrücken lassen und von selbst zurückkommen.

Mit leichtem Klopfen seitlich hinter dem Thermostat-Gewinde auf den Ventilträger – niemals auf den Stift! – kann sich das Ventil lösen. Im Zweifel sollte ein Fachmann gerufen werden.

Der ThermostatCheck von CO2-online zeigt, ob Thermostate noch auf dem neuesten Stand der Technik sind.

Heizkörper entlüften

Werden Heizkörper nicht mehr richtig warm und gluckern, dann ist es Zeit, sie zu entlüften. Unter Umständen muss anschließend Wasser im Heizsystem nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung sollte daher mit dem Vermieter, Hausmeister oder der Hausverwaltung Rücksprache gehalten werden.

Dämmung und Rollläden

In Altbauten sind Heizkörpernischen manchmal nicht gedämmt. Dann lohnt es sich, das nachzuholen, denn bereits mit geringen Dämmstärken lassen sich auf diese Weise hohe Wärmeverluste verhindern.

Auch Rollladenkästen sollten gedämmt und Ritzen an Gurtführungen, Fenstern und Türen abgedichtet sein. Wer an kalten Tagen nachts Rollläden und Vorhänge schließt, verhindert ebenfalls Wärmeverluste.

Wasser sparen

Auch über den Warmwasserverbrauch lässt sich Energie sparen. Dieser lässt sich mithilfe eines Sparduschkopfs gegenüber herkömmlichen Duschbrausen um die Hälfte reduzieren. Strahlregler an Waschbeckenarmaturen verringern die Wassermenge um bis zu 30 Prozent.

Hauseigentümer haben zusätzliche Möglichkeiten

Mehr Spielraum beim Sparen haben Eigenheimbesitzer. Sie können zum Beispiel ihre Heizanlage optimieren, indem sie etwa freiliegende Heizungsrohre im unbeheizten Keller dämmen. Das lässt sich selbst machen und zahlt sich nach einem bis zwei Jahren aus. Fertige Rohrdämmverschalungen kosten im Baumarkt rund 10 Euro pro Meter und sparen rund 14 Euro pro Meter im Jahr an Heizkosten ein.

Hydraulischer Abgleich

Ein Heizungsfachmann kann die Heizkurve an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen. Auch ein hydraulischer Abgleich sollte von einem Profi vorgenommen werden. Dieser Abgleich sorgt dafür, dass jeder einzelne Heizkörper mit der richtigen Menge Warmwasser versorgt wird und die Pumpe das warme Wasser mit der richtigen Leistung verteilt. Das kann übers Jahr eine Heizkosteneinsparung von 5 Prozent schaffen.

Tausch von Pumpe oder Heizung

Das Erneuern einer alten Heizungspumpe, die in der Regel mehr Strom verbraucht als eine moderne Hocheffizienzpumpe, bringt ein Einsparpotenzial von jährlich bis zu 120 Euro.

Heizkosten lassen sich natürlich auch durch den Einbau einer neuen, effizienteren Heizung, die mit erneuerbaren Energien arbeitet, sparen. Das aber bedarf einer größeren Investition. Über ein Erneuern der Heizung sollte man nachdenken, wenn die Anlage älter als 15 Jahre ist, wenn sich Defekte häufen oder der Energieverbrauch zu hoch ist.

Über Letzteres kann ein Heiz-Check der Verbraucherzentralen Aufschluss geben. Für 30 Euro überprüft dabei ein Berater vor Ort die Effizienz des Heizsystems. Alternativ lässt sich auch gratis im Web mit einem Heiz-Check von CO2-online herausfinden, ob der Energieverbrauch zu hoch ist.

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