Wie viel Taschengeld ist gut fürs Kind?

Wie viel Taschengeld ist gut fürs Kind?

Taschengeld ist sehr wichtig für Kinder, damit sie ein Gefühl für Geld und dessen Wert entwickeln können. Gleichzeitig können sich Kinder und Jugendliche mit ihrem Taschengeld Wünsche selbst erfüllen – ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit.

Doch wie viel Taschengeld ist angemessen und ab welchem Altern sollten die Kinder Taschengeld bekommen?

Je nach Entwicklung des Kindes sollte Taschengeld frühestens ab dem 4. Lebensjahr gezahlt werden, spätestens aber im Laufe der Grundschulzeit.

Da jüngere Kinder noch schwer für längere Zeiträume planen können, sollte das Taschengeld bis ungefähr zum 10. Lebensjahr wöchentlich gegeben werden. Ab dem 10. Lebensjahr kann die Zahlung dann monatlich erfolgen.

Als Richtschnur für die Taschengeldhöhe gibt das Deutsche Jugendinstitut (DJI) regelmäßig eine Empfehlung heraus. Die sogenannte Taschengeldtabelle gibt eine Orientierung, welcher Betrag für welches Alter angemessen ist und in welchem Rhythmus dieser ausbezahlt werden sollte. Jüngere Kinder können selten einen ganzen Monat finanziell planen, daher ist es sinnvoll, ihnen das Taschengeld zunächst wöchentlich zu geben.

  • Unter 6 Jahre: 0,50 bis 1,00 Euro / Woche
  • 6 Jahre: 1,00 bis 1,50 Euro / Woche
  • 7 Jahre: 1,50 bis 2,00 Euro / Woche
  • 8 Jahre: 2,00 bis 2,50 Euro / Woche
  • 9 Jahre: 2,50 bis 3,00 Euro / Woche
  • 10 Jahre: 16,00 bis 18,50 Euro / Monat
  • 11 Jahre: 18,50 bis 21,00 Euro / Monat
  • 12 Jahre: 21,00 bis 23,50 Euro / Monat
  • 13 Jahre: 23,50 bis 26,00 Euro / Monat
  • 14 Jahre: 26,00 bis 31,00 Euro / Monat
  • 15 Jahre: 31,00 bis 39,00 Euro / Monat
  • 16 Jahre: 39,00 bis 47,00 Euro / Monat
  • 17 Jahre: 47,00 bis 63,00 Euro / Monat
  • ab 18 Jahre: 63,00 bis 79,00 Euro / Monat

Ganz Wichtig! Dabei handelt es sich ausdrücklich um unverbindliche Empfehlungen. Die tatsächliche Höhe des Taschengelds legt jede Familie für sich selbst fest. Zahlreiche individuellen Faktoren spielen da mit rein, zum Beispiel:

  • finanzielle Situation der Familie
  • Wohnort: in teuren Städten benötigen Kinder eventuell mehr Taschengeld
  • Wie groß ist die Familie und wie viele Geschwister gibt es?
  • Entwicklungsstand des Kindes
  • Was soll das Kind alles vom Taschengeld selbst bezahlen? Zum Beispiel auch Kleidung und Schuhe?

Es gibt also keinen Grund für Eltern oder Erziehungsberechtigte, sich schlecht zu fühlen, wenn sie weniger Taschengeld geben möchten, als in der Tabelle vorgeschlagen wird. Und umgekehrt genauso.

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Mit Kindern übers Taschengeld sprechen

Das Jugendamt Berlin empfiehlt Eltern, mit den Kindern über die Höhe des Taschengeldes zu sprechen und dabei auch auf die eigenen finanziellen Verhältnisse einzugehen. Kinder verstehen so, warum sie weniger Taschengeld bekommen als ihre Freunde – und warum das völlig normal ist.

Viel wichtiger als die Höhe ist, dass die Kinder überhaupt Taschengeld bekommen. Neben dem verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen sie auch, selbst Entscheidungen zu treffen. Sie stellen sich automatisch Fragen wie: Brauche ich das wirklich? Hat es Sinn gemacht, das zu kaufen? Und sie lernen, Preise zu vergleichen sowie das Geld sinnvoll einzuteilen.

Bei einigen dauert das etwas länger, bei anderen geht es schneller. Sie bekommen die Chance, selbst Fehler zu machen und daran zu wachsen. Dabei ist die motivierende Unterstützung der Eltern ganz wichtig.

Sparen auf größere Wünsche

Auch das Sparen spielt eine Rolle. Möchte dein Kind etwas haben, das es sich gerade nicht leisten kann, muss es sparen. Es wird stolz darauf sein, sich selbst den Herzenswunsch mit dem erspartem Geld erfüllen zu können. Gleichzeitig schult sich dadurch ein Verständnis von Knappheit: Ich kann nicht immer alles sofort haben ist eine wichtige Lektion.

Kinder und Jugendliche lernen so, Prioritäten zu setzen. Im späteren Leben haben sie dadurch eine Idee davon, wie sie ihre Ausgaben und Einnahmen beherrschen können. Da ist teilweise liebevolle Strenge gefragt. Gib deinem Kind nicht vorzeitig oder zusätzlich Geld, wenn das Taschengeld alle ist.

Taschengeld geben und Freiheiten lassen

Ein pünktlicher und regelmäßiger Auszahlungstermin für das Taschengeld ist wichtig. Dein Kind sollte dich nicht erst an den Termin erinnern müssen.

Knüpfe die Höhe des Taschengeldes nicht an das Verhalten des Kindes. Taschengeld ist kein pädagogisches Mittel zur Bestrafung oder Belohnung, heißt es dazu vom Jugendamt Berlin. 

Die Kinder und Jugendlichen sollten über das Taschengeld in der Regel frei verfügen können. Berate und begleite sie, aber kritisiere nicht jeden Kauf. Solange altersgerechte, ungefährliche Dinge gekauft werden, ist es in Ordnung.

Durch eventuelle Fehlkäufe lernen Kinder den Umgang mit Geld noch besser. Durch Gespräche über getane Investitionen und Fehlkäufe kannst du dein Kind begleiten. Hab ein offenes Ohr, wenn es dich um einen Spar-Tipp bittet oder mit dir über seine finanzielle Situation reden möchte. Sollten die Ausgaben doch einmal aus dem Ruder laufen, stellt gemeinsam klare Regeln auf.

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Taschengeld ausbezahlen

Bei kleineren Kindern ist eine Barauszahlung bis zu einer gewissen Höhe sinnvoll. Die Münzen können dann in den Geldbeutel oder ganz klassisch ins Sparschwein wandern. Ab einem Alter von etwa sechs Jahren kann das Taschengeld auf ein eigenes Konto eingezahlt werden. So ein Konto hilft dabei, die monatlichen Ausgaben im Blick zu behalten. Auch hier gilt: Die Eltern und Erziehungsberichtigten kennen ihr Kind am besten und entscheiden.

Ab einem Alter von zehn Jahren dürfen Kinder bei vielen Sparkassen auch Online-Banking oder mobiles Banking via App nutzen. Die Sparkasse Vorpommern bietet ein kostenfreies Jugendgirokonto und bis zu 35 Euro-Startguthaben zur Geburt eines Kindes an. Das Konto wächst mit und passt sich den Bedürfnissen des Kindes an. vom Ansparkonto ab der Geburt bis zum leistungsstarken Girokonto mit der Volljährigkeit.

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Ein Teil des Taschengeldes und irgendwann vielleicht sogar alles kann darauf eingezahlt werden. Zusammen mit regelmäßigen Überweisungen zu Weihnachten und zum Geburtstag oder einem Dauerauftrag legst du den Grundstein für ein solides finanzielles Polster.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat einen kostenfreien Fahrplan Taschengeld entwickelt, den du einfach als PDF herunterladen oder als Broschüre bestellen kannst. Noch mehr Informationen für Kinder und Eltern gibt es auf der Seite www.geldundhaushalt.de/taschengeld 

Ein Blick in die Statistik

Im Jahr 2022 betrug laut einer Forsa-Erhebung das durchschnittliche wöchentliche Taschengeld der Sechs- bis Neunjährigen 3,80 Euro. Damit bekamen die Kinder im Durchschnitt 30 Cent mehr Taschengeld als im Vorjahr. Was aber wäre, wenn alle über drei Millionen Sechs- bis Neunjährigen in Deutschland ihr Taschengeld zusammenlegen würden? Was sie von dem Geld kaufen könnten verrät uns Statista:

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