Nachhaltigkeit auf Usedom – Abiturientin aus Vorpommern startet Umweltinitiative

Nachhaltigkeit auf Usedom – Abiturientin aus Vorpommern startet Umweltinitiative

„Schön hier oder?“ Jette steht im Herzen der Insel Usedom auf einer Weggabelung zwischen mehreren Weiden. Die Kälber laufen zwischen den Muttertieren hin und her, die es sich unter großen Eichen gemütlich gemacht haben.

Auf dem Bio-Hof von Jettes Eltern dürfen sie vor dem Weiterverkauf deutlich länger bei ihren Müttern bleiben, als in der konventionellen Landwirtschaft üblich. Sie werden ganzjährig draußen gehalten, beengte Kälberboxen hat es hier nie gegeben und wird es nie geben.

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Im Winter, wenn Regen und Schnee die Weiden durchnässen, geht es für die Tiere in höhere Lagen. Gar nicht so einfach auf Usedom, wo die meisten Grünfläche nur knapp über dem Meeresspiegel liegen. „Dahinten sammeln sich immer die Kiebitze“, sagt Jette und zeigt auf etwa 120 Vögel, die in Deutschland zu den streng geschützten Arten gehören.

Naturschutz und Tourismus

Wer in Wolgast oder bei Anklam eine der beiden Brücken auf die Insel passiert hat, findet sich in einem Naturparadies wieder. Neben dem herrlichen Ostsee-Strand ist das einer der Gründe, warum es jedes Jahr ca. sechs Millionen Touristen nach Usedom zieht. Viele Menschen auf der Insel leben vom Tourismus.

„Wenn wir uns nicht gleichzeitig um die Natur hier kümmern, warum sollen die Besucher dann noch herkommen?“, fragt die 17-jährige Jette. Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind besonders in ihrer Generation präsent. Das haben auch viele Unternehmen erkannt.

Nachhaltigkeit: Jette möchte Ökopunkte auf der Insel Usedom sammeln.

Nachhaltigkeit: Jette möchte Ökopunkte auf der Insel Usedom sammeln.

Jette findet es grundsätzlich gut, dass jetzt sogar schon große Kaufhaus-Ketten Renaturierungs-Projekte fördern. Was ihr dabei aber fehlt, ist der regionale Bezug. „Wenn wir etwas hier vor Ort bewirken wollen, müssen wir auch hier vor Ort handeln“, ist sie überzeugt.

Ökopunkte direkt auf Usedom sammeln

Und da kommt ihre neue Idee ins Spiel: Die Jungunternehmerin akquiriert Flächen auf der Insel Usedom. Jette sammelt damit Ökopunkte, indem z.B. dafür geeignete Ackerflächen zu dauerhaftem Grünland umgewandelt oder aufgeforstet werden. Die Ökopunkte werden üblicherweise zum Ausgleich von Baumaßnahmen gehandelt.

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Einzelne Gemeinden, aber auch Gewerbetreibende und Privatpersonen, welche vom Tourismus profitieren, würden somit an diesen regionalen Projekten mitwirken und nachhaltig die schöne Natur der Insel bewahren.

Wenn auf Usedom gebaut oder auf andere Weise in die Natur eingegriffen wird, müssen dafür Ausgleichsmaßnahmen stattfinden. Dies ist aber nicht immer durch die Bauherren selbst möglich. Nicht jeder hat die notwendigen Flächen für den Ausgleich oder die Infrastruktur, um eine Renaturierung über die nächsten Jahrzehnte hinweg zu begleiten.

Bauherren können daher Ökopunkte erwerben und so den Ausgleich finanzieren. Wie viel ein Ökopunkt Wert ist, legt jedes Bundesland für sich fest. Die dafür notwendigen Ökokonten müssen von den Unteren Naturschutzbehörden anerkannt werden. In der Regel sind das die unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte.

In diesem Video erzählt Jette selbst von ihren Plänen:

Ökologischen Fußabdruck reduzieren

Die Ökopunkte sind auch interessant für Unternehmen, die auf ihren ökologischen Fußabdruck achten und klimaneutral unterwegs sein wollen. Für Emissionen, die sie verursachen, können sie Ökopunkte kaufen und so etwas Positives für die Umwelt tun.

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Durch Jettes Renaturierungs-Projekte sollen hochwertige Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen und somit auch eine lebenswerte Umgebung und Erlebnisse für die Menschen. Wer bei seinem Urlaub auf Usedom Silberreiher, Kraniche, seltene Falter oder Pflanzen sieht, kommt gerne wieder und erzählt vor allem auch zu Hause gern davon. Eine bessere Werbung kann sich die Insel kaum wünschen.

Sparkasse Vorpommern als starker Partner

Bisher mit Hilfe ihrer Eltern, aber schon bald möchte sie auf eigenen Beinen stehen. Die Sparkasse Vorpommern begleitet Jette daher als starker Partner bei ihrem Vorhaben.

„Es soll hier auch in 20, 30 oder 100 Jahren noch schön sein“, sagt Jette, während die Mutterkühe gemütlich zur Tränke gehen. „Dafür setze ich mich aktiv ein und bin meinen Eltern und der Sparkasse sehr dankbar, dass sie mir das ermöglichen.“

Nachhaltigkeit: Jette möchte Ökopunkte auf der Insel Usedom sammeln.

Darum geht es: Die Schönheit der Insel Usedom schützen.

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Kommentare


Sandra Maaß schreibt am 15.12.2022 um 17:50 Uhr:

Viel Glück und Energie und Unterstützung für dieses tolle Projekt , wirklich grandios und chapeau an Jette, die mit so jungen Jahren schon so viel bewegen möchte, sich schon so viele Gedanken gemacht hat und einfach mal angefangen hat, ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Und die absolut richtige Wahl #Teamvorpommern an seiner Seite zu haben.